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WhatsApp-Kanäle sind da und bieten eine neue Art von Newslettern oder Broadcasts für WhatsApp. Wir erklären, was WhatsApp Channels sind, wie sie funktionieren und warum sie fürs Marketing nur sehr eingeschränkt nutzbar sind.
WhatsApp-Kanäle sind da! Tatsächlich gibt es das Feature schon seit Anfang Juni 2023, als WhatsApp die Channels zunächst in Singapur und Kolumbien testete.
Einige Monate später, rollte WhatsApp die Channels weltweit am 13. September offiziell in 150 Ländern aus, darunter auch in Deutschland. Wir erklären, was WhatsApp Channels (WhatsApp-Kanäle) sind, wie du einen Channel starten kannst und warum das Feature nicht so vielversprechend für Marketing ist wie es klingt.
WhatsApp-Kanäle ermöglichen es, Privatpersonen sowie Unternehmen, Neuigkeiten an eine große Anzahl von Kund:innen gleichzeitig zu senden. Dieser „one-to-many“ oder Broadcast-Ansatz vereinfacht die Kommunikation und spart Ressourcen. Denn mit nur einer Nachricht kannst du so viele Menschen auf einmal erreichen.
Unternehmen können über den Channel wichtige Informationen wie Produktankündigungen, Sonderangebote oder Unternehmensnachrichten teilen.
Diese direkte Kommunikation kann die Kundenbindung stärken und das Markenbewusstsein erhöhen.
Die neuen WhatsApp-Kanäle werden in der App nicht zusammen mit den Chats mit Freund:innen, Familie oder Communitys angezeigt. Stattdessen erhalten die Channels einen eigenen separaten Tab namens „Aktuelles“.
In diesem Tab finden sich nicht nur die Channels, sondern auch Statusmeldungen von Kontakten, was diesem bislang eher selten genutzten Feature möglicherweise auch mehr Aufmerksamkeit verschafft.
Um interessante Kanäle zu finden, können Nutzer:innen ein durchsuchbares Verzeichnis nutzen. Dort können sie beispielsweise nach Hobbys, Lieblingsmannschaften oder Neuigkeiten von örtlichen Behörden suchen. Die Channels können auch über Einladungslinks besucht werden, die in Chats, per E-Mail oder an anderen Stellen online geteilt werden können.
Der Channel-Verlauf wird nur für bis zu 30 Tage auf WhatsApp-Servern gespeichert. Für Administrator:innen besteht außerdem die Option, Screenshots und Weiterleitungen aus ihrem Kanal zu blockieren.
Wichtig: Die Chats sind nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Mark Zuckerberg hat zwar versichert, dass WhatsApp an dieser Option arbeiten möchte. Bislang (Stand Februar 2025) ist dies aber noch nicht umgesetzt worden. Wer einem Kanal folgt, offenbart aber nicht seine Telefonnummer, während wiederum Profilfotos und Namen der Admins für Follower:innen sichtbar sind.
Anders als in WhatsApp-Gruppen gibt es für Follower:innen außer den Reaktionen keine Interaktionsmöglichkeiten. Lediglich die Admins können Informationen und Updates pushen, ähnlich wie bei Telegram-Kanälen.
Sowohl Privatnutzer:innen als auch Unternehmen können einen WhatsApp Channel aufsetzen.
Während Privatandwender:innen dafür die reguläre WhatsApp App nutzen können, müssen Unternehmen ihre Kanäle über die WhatsApp Business App erstellen.
Kanäle können direkt am Smartphone (sowohl für iOS als auch Android verfügbar) oder im Browser über WhatsApp Web erstellt werden. Achte aber darauf, dass du vorher deine App aktualisierst.
💡So erstellst du einen WhatsApp Channel
Admins können beantragen, dass WhatsApp ihren Kanal verifiziert.
Bei verifizierten Kanälen erscheint ein blauer Haken neben dem Kanalnamen.
Obwohl WhatsApp-Kanäle neue Möglichkeiten bieten, um Updates auf dem beliebtesten sozialen Netzwerk der Welt zu teilen und somit Reichweite und Brand Awareness zu verbessern, gibt es doch zahlreiche Einschränkungen, wenn du den Kanal ernsthaft fürs Marketing nutzen möchtest.
Das bedeutet nicht, dass WhatsApp-Kanäle nicht fürs Marekting taugen. Wenn es dir nur darum geht, Content zu pushen (ohne Ergebnisse zu messen) oder du deine Reichweite erhöhen möchtest, kann das über die Kanäle gut funktionieren.
Allerdings muss man auch ehrlich sagen, dass das Feature für die meisten Anwendungsfälle im Marketing zu eingeschränkt ist.
Wenn du WhatsApp-Kanäle nutzen willst, solltest du auch die Guidelines von WhatsApp beachten.
„Kanal-Administratorin:nen sollten respektvoll mit ihren Abonnent:innen umgehen und es vermeiden, zu viele oder qualitativ schlechte Statusmeldungen zu senden. Dies könnte zur Folge haben, dass Empfänger:innen dem Kanal entfolgen. Kanal-Administratori:nnen sollten ihrem Channel einen Titel geben, der den Kanalinhalt widerspiegelt und Benutzer:innen dabei hilft, informierte Entscheidungen zu treffen, welchen Kanälen sie folgen möchten.“
WhatsApp hat außerdem einige Regeln zu verbotenen Inhalten.
WhatsApp behält sich das Recht vor, auf Kanälen über Automatisierung, manuelle Prüfung oder Berichte von Nutzer:innen zu prüfen, ob Inhalte diese Richtlinien nicht einhalten. Es gibt auch die Möglichkeit, Verstöße direkt zu melden.
Wenn WhatsApp einen Verstoß bemerkt, gibt es, je nach Einzelfall, verschiedene Abstrafungen, wie etwa eine Warnung an die Admins, das Löschen von Inhalten, das Suspendieren eines Kanals oder auch eine Meldung an die Behörden.
Gerade weil WhatsApp die Preise für den WhatsApp-Newsletter gerade erhöht hat, scheinen die WhatsApp-Kanäle eine günstigere Alternative. Aktuell (Stand Februar 2025) bietet WhatsApp das Feature gratis für Unternehmen auf der WhatsApp Business App an.
Es bleibt aber abzuwarten, ob dies langfristig so bleibt.
Insgesamt können WhatsApp-Kanäle eine effektive neue Plattform sein, um deiner Zielgruppe Newsletter, Updates oder interessante Inhalte zu schicken und deine Brand Awareness zu verbessern.
Weil aber viele wichtige Marketing-Funktionen (Chatbots, Vorlagen, Personalisierung, Sichtbarkeit, etc.) fehlen, ist ein Kanal nicht der beste Weg, um wirklich das meiste aus WhatsApp-Marketing herauszuholen. Wir empfehlen dazu eine professionelle Lösung wie etwa Sinch Engage, mit der du sehr unkompliziert, ohne besondere IT-Kenntnisse und DSGVO-konform WhatsApp-Marketing mit allen interessanten Features betreiben kannst.
Bei Fragen zur besten Umsetzung von WhatsApp-Marketing beraten dich unsere Expert:innen gerne.