Die Welt der Application-to-Person-Nachrichten ist komplex. Sie umfasst verschiedene Akteure, Gateways und Protokolle, die alle dafür sorgen, dass die Nutzer die für sie bestimmten Mitteilungen erhalten. Es ist nicht einfach, sich in einem solch komplexen Ökosystem zurechtzufinden, was Betrügern viel Raum bietet, es auszunutzen.
Dabei gibt es eine Betrugsmasche, die unbemerkt an Bedeutung gewonnen hat, ohne dass es schien, als ob Unternehmen sich Sorgen machen müssten – bis jetzt. Es geht um die Artificial Inflation of Traffic bzw. Artificially Inflated Traffic (AIT), auch als SMS Traffic Pumping oder SMS Pumping bezeichnet.
AIT ist eine Art von SMS-Betrug, bei dem große Mengen an gefälschtem Datenverkehr über mobile Anwendungen oder Websites erzeugt werden. Aktuellen Erkenntnissen von Mobilesquared zufolge, die auf dem MEF Global Forum vorgestellt wurden, waren die größten Bedrohungen für das Messaging im Jahr 2022 Grey Routing, AIT und SMS-Phishing, wobei prognostiziert wurde, dass AIT im Jahr 2023 an der Spitze stehen wird.
Ein gängiges AIT-Szenario sieht in etwa so aus:
Als Eigentümer der Anwendung werden Sie wahrscheinlich die Rechnung für die zugestellten Nachrichten bezahlen müssen. Es ist üblich, dass Betrüger den Verkehr zu weit entfernten Orten aufblähen, da internationale Ziele mit hohen Sendekosten den größten Gewinn abwerfen.
Es gibt drei Hauptfaktoren, die die Zunahme dieser Art von SMS-Betrug erklären:
Die Auswirkungen von AIT sind in erster Linie finanzieller Natur. Mit AIT-Betrug sind für Unternehmen erhebliche Gewinneinbußen verbunden. Twitter zum Beispiel soll 60 Millionen Dollar pro Jahr wegen AIT verloren haben.
AIT-Betrug könnte völlig unentdeckt bleiben und erst nach einem Vergleich des Nachrichtenvolumens mit den prognostizierten Erträgen sichtbar werden.
Auch der Ruf eines Unternehmens kann Schaden nehmen, wenn das Unternehmen von Kunden als unseriös und nicht gesetzeskonform arbeitend wahrgenommen wird. Wenn ein Benutzer mehrere SMS-OTPs erhält, die er nicht angefordert hat, wird er wahrscheinlich die Integrität des Unternehmens in Frage stellen.
Doch nicht nur Unternehmen müssen aufpassen: AIT ist ein Problem für das gesamte Messaging-Ökosystem und bedroht Betreiber und Messaging-Anbieter gleichermaßen. Mit dem Anstieg der SMS-Tarife und neuen Regulierungsverfahren beginnen Unternehmen, andere Kanäle in Betracht zu ziehen. Die Mobilfunkbetreiber laufen zudem Gefahr, A2P-SMS-Einnahmen zu verlieren, weil Unternehmen auf andere Methoden anstelle der SMS-Verifizierung umsteigen.
Obwohl es keine spezifische bewährte Vorgehensweise zur Bekämpfung von AIT gibt, können Unternehmen einige Präventions- und Erkennungsmethoden anwenden, die die Zahl der betrügerischen Angriffe erheblich reduzieren können:
Unternehmen sollten folgende Maßnahmen ergreifen:
Betreiber sollten folgendermaßen vorgehen:
Als führendes Unternehmen im Bereich der Cloud-Kommunikation hat sich Sinch verpflichtet, die höchsten Standards für Transparenz und Verantwortlichkeit einzuhalten. Deshalb arbeiten wir mit unseren Kunden zusammen, um das Risiko von Artificial Inflation of Traffic zu verringern:
Sinch ist ein Unterzeichner des Business SMS Code of Conduct im Rahmen des Trust in Enterprise Messaging (TEM) des MEF. Das bedeutet, dass wir dazu beitragen, die Marktbereinigung zu beschleunigen und die Käufer von Business-Messaging-Lösungen über die Gefahren aufzuklären, die mit SMS-Betrug und schlechten Beschaffungsprozessen verbunden sind.
Außerdem halten wir unsere Vertrauenskette so kurz wie möglich: Wir haben über 600 direkte Betreiber-Verbindungen, überwachen aktiv die Konversionsraten und nehmen eine rechtliche Position ein, wenn wir genügend Beweise haben, um unsere Lieferanten zu informieren. Erfahren Sie mehr über unseren Kampf gegen SMS-Betrug.